Handwerker isolieren das Tafel-Gebäude

Die vergangenen Monate haben die Regensburger Tafel in vielerlei Hinsicht an ihre Grenzen gebracht. Wegen des Krieges in der Ukraine kamen viel mehr Bedürftige als gewöhnlich zu der sozialen Einrichtung. Dazu brachten die Hitzewochen die Helferinnen Helfer an ihre Grenzen und die horrende Energiekostennachzahlung lässt Tafel-Chefin Jonah Lindinger vor dem Winter zittern. Denn das Lager ist nicht isoliert.

So viel Platz die Räume auch bieten, so groß sind auch die Nachteile, der in einem ehemaligen Schrotthandel in der Nähe des Donaueinkaufszentrums gelegenen Tafel. Das circa 450 Quadratmeter große Lager besitzt keine Dämmung. Das Gebäude hat ein Blechdach, so das im Winter die Räume schnell auskühlen und im Sommer für subtropisches Klima herrscht. Dann sei es unerträglich heiß, im Winter dagegen würden die Finger selbst in der heißen Badewanne daheim nicht mehr warm – obwohl die Tafel gegen die Kälte anheizt, bestätigt Lindinger.

Horrende Preissteigerungen

 „Wir haben eine Strom- und Gasnachzahlung über 7000 Euro bekommen.“ Zuvor zahlte die soziale Einrichtung, die auf Spenden angewiesen ist, einen Abschlag in Höhe von 500 Euro im Monat. Jetzt sind es 1200 Euro. Die Möglichkeiten, Energie zu sparen, sind begrenzt.

Das Bike Team Regensburg, dessen Mitglied Paul Köhler, Geschäftsführer eines Fachhandels für technische Baustoffe in Köfering ist, initiierte deshalb nach einem Besuch der Tafel eine Aktion zur Dachisolierung. „Wir machen es schnell und günstig“, erklärte er.

Starke Aktion

Köhler stellte, unterstützt vom Lieferanten Paroc, Dämmstoffplatten und Zubehör im Wert zwischen 12000 bis 14000 Euro zur Verfügung. Außerdem arbeiteten mehrere seiner Fachkräfte umsonst. Insgesamt etwa 50 Helfer, unter anderem des Biketeams und des Technischen Hilfswerks, waren am 16. und 17. September im Einsatz und bauten die Isolierung gratis ein.

Das begeisterte den Vorsitzenden der Tafel Deutschland, Jochen Brühl, so sehr, dass er eigens wegen der besonderen Aktion gemeinsam mit Peter Zilles, dem Vorsitzenden des Landesverbands Tafel Bayern e.V., die Tafel Regensburg besuchte. Vom reibungslosen Ablauf der Maßnahme überzeugte sich auch die Bürgermeisterin Astrid Freudenstein, die feststellte, dass man die Energiekosten, die ohne die Dämmung künftig angefallen wären, nicht mehr hätte stemmen können.

Die Vereinschefin Lindinger freut sich nicht nur, weil Mitte September eines ihrer größten Probleme gelöst wurde. „Wir haben einfach schon das Gefühl bekommen: Ihr seid’s nicht allein.“ Wie Lindinger berichtet, holen 600 bis 1000 Menschen täglich Lebensmittel bei der Tafel Regensburg ab. Circa 180 Ehrenamtliche arbeiten mit.