Tafel Erlangen: Zeit für einen Austausch mit dem Innenminister

In der Woche vor Weihnachten besuchte Innenminister Joachim Herrmann die Tafel Erlangen und tauschte sich vor Ort über die aktuellen Gegebenheiten aus. Begleitet wurde er von Vertrer*innen des Stadtrats und Mitgliedern der Jungen Union, die kurz vorm Fest noch 400 Weihnachtstüten spendeten zum Verschenken an Kinder von Familien, die auf Unterstützung der Tafel angewiesen sind.

Vor der Tafel in Erlangen warteten die Kunden*innen schon in einer Schlange, die Ehrenamtlichen in der Schillerstraße 52a waren rege in den letzten Vorbereitungen, denn gleich ging die Lebensmittelausgabe los. Innenminister Joachim Herrmann wollte sich vor Ort ein Bild über die aktuellen Herausforderungen der Tafel machen.

Tafeln füllen eine Lücke

Die Tafeln sind im Laufe des Jahres aufgrund ihrer enorm gewachsenen Bedeutung für die Gesellschaft wieder verstärkt ins Bewusstsein gerückt – und in die Verantwortung. »In Krisenzeiten bietet die Tafel schnelle, direkte Hilfe und entlastet«, betont Elke Bollmann, Leiterin der Sozialen Dienste der Diakonie Erlangen und 2. Vorsitzende des Landesverbandes der Bayerischen Tafeln. Hilfe nicht nur für die Bedürftigen, auch für den Staat: »So werden durch uns auch Wartezeiten aufgrund der Überlastung der amtlichen Stellen überbrückt. Zum Beispiel, wenn Sozialleistungen wie Wohngeld nach dem Antrag nicht so schnell wie nötig zur Verfügung gestellt werden können.«

Innenminister sieht die Not

Innenminister Joachim Herrmann, Stadträtin Sophia Schenkel, Stadtrat Christian Lehrmann und Stadtrat Harald Hüttner sowie Mitglieder der Jungen Union brachten bei ihrem Besuch in der Tafel viel Zeit mit, um mit den Verantwortlichen rund um die Tafel Erlangen zu sprechen. Darunter auch der neue Vorstandsvorsitzende der Diakonie Erlangen Kai Stähler, der Vorsitzende des Fördervereins der Tafel Erlangen Rainer Hardt und Dekan Peter Huschke. »Die hohen Energiepreise schlagen sich natürlich auf die Lebensmittelkosten nieder und Menschen mit wenig Geld trifft das besonders hart, weil sie einen größeren Anteil für Lebenshaltungskosten aufwenden müssen«, weiß der Innenminister. Aber auch, dass Menschen, die zuvor die Möglichkeit hatten, teurere biologische, regionale Produkte zu kaufen, nun zu Billigprodukten greifen müssten, sei in seinen Augen ein großer Rückschritt. »Man muss sehr hoffen, dass die steile Inflationskurve bald abflacht.«

Zusammenhalt in Erlangen funktioniert

Kai Stähler, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Erlangen brachte neben all der genannten Probleme auch vor, dass der Zusammenhalt in Erlangen funktioniere. »Das Engagement und Interesse ist hoch, ob von Bürger*innen, der Politik oder hiesigen Unternehmen,« so der 46-Jährige, »dafür bedanken wir uns ganz herzlich«. Dekan Peter Huschke unterstrich besonders die Rolle der jungen Generation, die er als aufgeschlossen und tatkräftig erlebe, unter anderem bei der Tafel.